Philips
streicht noch mehr Stellen
( Bericht von der Aachener Zeitung)
Aachen. Rund 700 LG-Philips-Mitarbeiter, Politiker,
Gewerkschafter und Kirchenvertreter haben am Donnerstag
symbolisch Aachens Bildröhrenwerk zu Grabe getragen. Das
Werk wird Mitte kommenden Jahres geschlossen, rund 1000
Beschäftigte sind betroffen. Weitere 1000 Stellen,
teilte die Industrie- und Handelskammer Aachen mit, seien
bei Zulieferern und Zeitarbeitsfirmen der Region
gefährdet. Erst am Donnerstag wurde bekannt, dass auch
im benachbarten LG-Philips-Glaswerk zum 1. November mehr
als 100 Stellen gestrichen worden sind. Begründung:
Restrukturierung und verstärkte Automation. Die
Belegschaft sank damit auf 520 Mitarbeiter. Die
Philips-Beschäftigten machten ihrer Wut gegenüber der
Konzernleitung in Hongkong, aber auch der Aachener
Geschäftsführung Luft.
Alle
Angebote zur Verlängerung von Arbeitszeiten und
Lohnverzicht seien auf taube Ohren gestoßen. Aachens OB
Jürgen Linden beschwor die Beteiligten, die Sozialpläne
bis Jahresende unter Dach und Fach zu bringen und bot
Vermittlung an.
Ministerin Ulla Schmidt habe durchgesetzt, dass der
Stichtag für neue Vorruhestandsregelungen bis 31.
Dezember verlängert werde und drei weitere Jahrgänge
einbezogen würden. Davon könnten bis hundert weitere
Beschäftigte profitieren.
Werksleiter Christoph Klaus wies die Vorwürfe der
Belegschaft mit Hinweis auf krasse Markteinbrüche
zurück. Über die neue Jobbörse seien bereits neun
Beschäftigte weitervermittelt worden. Zudem habe das
Linnicher Verpackungsunternehmen SIG Combibloc eine
Übernahme von Mitarbeitern «in größerem Umfang» in
Aussicht gestellt.
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